Green-IT
Sind nachhaltige Rechenzentren überhaupt möglich?
Der Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in den Verwaltungen ist stark gestiegen – und damit auch der Energie- und Ressourcenverbrauch. Rechenzentren wie das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz) sind als technisches Herzstück der Digitalisierung einerseits unverzichtbar, wirken sich andererseits aber auch zwangsläufig auf das Klima aus.
Gibt es so etwas wie Green-IT also überhaupt? Können Rechenzentren klimaneutral werden?
Diese Fragen sind nicht einfach zu beantworten. Die Ergebnisse einer KDN-Mitgliederumfrage zum Thema Energie-Einsparungspotentiale im IT-Betrieb im letzten Herbst ergaben, dass es auch im Verwaltungskontext viele Möglichkeiten für klimafreundlichere Rechenzentren gibt. Die teilnehmenden Parteien nannten verschiedenste Maßnahmen zur Energieeinsparung, angefangen bei der Sensibilisierung der Mitarbeitenden, über die Absenkung der Raumtemperatur bis hin zur Umrüstung der Beleuchtung auf LED.
Auch eine CO2-freie Stromversorgung z. B. aus Wind- und Wasserenergie gilt als ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigeren Energieerzeugung sowie die anteilige Weiterverwendung der erzeugten Abwärme. Mit einem modernen Belüftungssystem nutzt das neuste krz-Gebäude in Lemgo bereits jetzt die eigene Abwärme zum Heizen und berücksichtigt mit begrünten Dächern und zehn neuen Ladestationen für Elektroautos bereits wichtige Nachhaltigkeits- und Umweltaspekte. Zumindest soweit es für ein Rechenzentrum dieser Größenordnung möglich ist.
Weitere Einsparungen bei den Energiekosten erreicht das krz durch einen Shared Office Bereich und das Angebot des Homeoffice, welches auch nach der Corona Pandemie weiterbesteht und von zahlreichen Mitarbeiter:innen des Lemgoer IT-Dienstleisters in Anspruch genommen wird. Im Homeoffice fallen zwar ebenfalls Kosten für das Heizen an, doch in großflächigen Büroräumen können die Heizkörper dafür ausgeschaltet werden, um in Bürogebäuden nur noch relevante Räume zu heizen. Dazu kommt der Wegfall von Arbeitswegen, was ebenfalls einen positiven Einfluss auf Klima und Umwelt hat.
Selbstverständlich können Rechenzentren hoch performanten Servern nicht schlagartig klimaneutral werden und nicht jede/r Mitarbeiter:in kann einfach die Helligkeit ihres oder seines Monitors herunterdrehen, sei es aus gesundheitlichen oder aus räumlichen Gründen. Dennoch können sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam engagieren, um den Rechenzentrumsalltag so klimafreundlich und nachhaltig wie möglich zu betreiben.