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03.04.2023

Deutsche Verwaltungscloud

govdigital entwickelt Cloud-Service-Portal und erprobt Koordinierungsstelle

Berlin, 30. März 2023. Der Auftakt zum Aufbau einer Deutschen Verwaltungscloud ist gemacht:  Im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) hat die Genossenschaft der öffentlichen IT-Dienstleister, govdigital, ein Cloud-Service-Portal aufgebaut, darauf erste Services erprobt und ein Konzept für die künftige Koordinierungsstelle vorgelegt. Die Entwicklungen und Ergebnisse aus dem Projekt stehen nun als Grundlage für anstehende Entscheidungen des IT-Planungsrates zur Verfügung.

Die Koordinierungsstelle soll für die Anbindung der verschiedenen Cloud-Anbieter an die Verwaltungscloud und die übergreifende Nutzung von Cloud-Diensten in der gesamten deutschen Verwaltung sorgen. Das Cloud-Service Portal (CSP) bildet dabei den betrieblichen Kern der Deutschen Verwaltungscloud.  

Ziel des Projekts war es, Cloud-Services über das CSP einfach auffindbar, technisch nutzbar und rechtlich buchbar anzubieten. Gemeinsam mit ihren Partnern hat die govdigital in den letzten Monaten dafür eine Lösung aufgesetzt: Das CSP ist seit Jahresbeginn für Pilotanwenderinnen und -anwender aus der Verwaltung freigeschaltet und über ein eigens entwickeltes föderiertes Identity and Access Management (IAM) zugänglich. Es wurden vereinfachte Vertragsmuster, AGBs, eine entsprechende Datenschutzerklärung sowie eine Vorlage zur Auftragsdatenverarbeitung entwickelt und genutzt. Im Rahmen der Beta-Version sind bereits erste Services von mehreren öffentlichen IT-Dienstleistern über das Portal bereitgestellt und probeweise gebucht worden. Dieses Angebot wird durch das Projekt bis Ende Juni 2023 weiterhin sichergestellt.

Eine im Zuge des Projekts durchgeführte Online-Nutzerbefragung erfuhr hohe Beteiligung und vermittelt großes Interesse öffentlicher Stakeholder, den Aufbau der Deutschen Verwaltungscloud aktiv zu begleiten. Im Kern kam heraus, dass Cloud-Dienste aus den Bereichen Kollaboration, Office-Lösungen und Fachverfahren am häufigsten nachgefragt werden. Herausforderungen sehen die Befragten in den rechtlichen Rahmenbedingungen, bei IT-Sicherheit und in der technischen Umsetzung.

Die Ergebnisse der Online-Umfrage flossen mit weiteren Ergebnissen aus Stakeholder-Befragungen sowie Rahmenvorgaben der AG Cloud des IT-Planungsrats in die Konzeption der Koordinierungsstelle ein.

Das Projekt wurde von der govdigital und 13 Mitgliedsunternehmen – kommunalen und Landes-IT-Dienstleistern – seit Ende Oktober 2022 im Rahmen der Entwicklung eines Minimal Viable Products (MVP) durchgeführt. Die öffentlichen IT-Dienstleister spielen eine wesentliche Rolle, um die Deutsche Verwaltungscloud für ihre tausende Träger und Kunden in Kommunen, Ländern und dem Bund nutzbringend umzusetzen. Sie erbringen eigene Cloud-Services, treten aber auch als Vermittler der Angebote privatwirtschaftlicher Anbieter auf.

Der CIO des Bundes, Staatssekretär Dr. Markus Richter, dankt allen Beteiligten für Ihr geleistetes Engagement im Rahmen des Minimum Viable Projekts (MVP). „Das Projekt hat gezeigt, wie schnell und zuverlässig die Verwaltung passgenaue Lösungen hervorbringen kann. Die Resultate des MVP sind das Herzstück für die gemeinsame Multicloud der öffentlichen Verwaltung.“

„Wir freuen uns, in diesem kurzen Projekt gemeinsam mit dem BMI konkrete Beiträge zum Aufbau der Deutschen Verwaltungscloud erarbeitet zu haben. Die Zusammenarbeit der öffentlichen IT-Dienstleister von Ländern und Kommunen in dem Projekt hat gezeigt, dass eine übergreifende Verwaltungscloud gemeinschaftlich umgesetzt werden kann“, erklärt Martin Schallbruch, CEO der govdigital. „Wir hoffen, dass die praktischen Erfahrungen und Ergebnisse in die anstehenden politischen Entscheidungen einfließen und der Aufbau der Verwaltungscloud weiter vorangeht.“

Über govdigital eG
Die govdigital wurde im Dezember 2019 in Form einer eingetragenen Genossenschaft gegründet.  Basierend auf der Initiative von zehn Gründungsmitgliedern – darunter das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz)  – zählt sie inzwischen 24 öffentliche IT-Dienstleister, die sich zum Ziel gesetzt haben, gemeinsam moderne Technologien für die öffentliche Verwaltung voranzutreiben. Die wachsende Genossenschaft bietet eine die Kommunen, Länder und den Bund übergreifende Organisation, die sich für einen Leistungsaustausch auf breiter Basis eignet und dezentrale Ressourcen für unternehmerische Gemeinschaftsprojekte vereint.