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08.06.2020

Geo-IT

Stadt Detmold und krz entwickeln neue Geoportal-Lösung

Ganz selbstverständlich nutzt heute jeder die digitalen Möglichkeiten, Geoinformationen auf Knopfdruck zu erhalten. Google Maps, OpenStreetMap oder Bing Maps bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, Länder, Orte, Straßen oder Sehenswürdigkeiten zu suchen und sich darüber hinaus weitere örtliche Informationen anzeigen zu lassen. Das können Bilder, beschreibende Texte, Verlinkungen, 3D-Karten und vieles anderes sein. Sehr populär und aus unserem Leben gar nicht mehr wegzudenken sind Routing-Services, die die meisten von uns regelmäßig nutzen. Ob zu Fuß, auf dem Fahrrad oder im Auto unterwegs lassen wir uns bequem von einem Ort zum anderen navigieren. Daneben bieten sich viele weitere Möglichkeiten, diese „digitalen Karten“ zu nutzen. Hinter digitalen Karten verbirgt sich einerseits ein Geflecht aus komplexen Datenstrukturen, die flexibel miteinander verbunden werden können. Des Weiteren ist eine Reihe von Algorithmen, Prozessen und Services erforderlich, um eine Karte abzubilden oder etwa Informationen über einzelne Karteninhalte abzufragen.

Neben dem sehr populären Nutzen digitaler Karten finden sich vor allem im Umfeld kommunaler Verwaltungen zahlreiche Einsatzfelder, so etwa im Bauwesen, Vermessungswesen oder in den Bereichen Umwelt und Planung. Neben diesen klassischen Bereichen haben modern aufgestellte Kommunen den Nutzen von Geoinformationen auf vielen weiteren Ebenen erkannt und binden diese im Zuge der digitalen Transformation in ihre Gesamtstrukturen ein.

Die Stadt Detmold stellt auf breiter Basis Geoinformationen über ein eigenes Geoportal zur Verfügung. Für interne Zwecke, hier geht es oft um datenschutzrechtlich sensible Daten, wird den Mitarbeitenden Zugriff auf eigene, aber auch auf fachspezifische Themen aller anderer Fachbereiche der Stadtverwaltung sowie Geodiensten externer Anbieter gewährt. Die fachübergreifende Dateneinsicht und -nutzung optimiert herkömmliche Arbeitsabläufe und spart zeitliche Ressourcen. Über den internen Gebrauch hinaus steht das Geoportal auch als öffentliche Internetauskunft für Bürger, Wirtschaft und Wissenschaft zur Verfügung.

Auch das krz bietet als IT-Dienstleister seit Jahren webbasierte Lösungen für digitale Karten bzw. Geoinformationen an. Die angeschlossenen Institutionen greifen hier auf eine bestehende Geo-IT zu, auf Cloud-Services in den Bereichen Infrastrukturen, Plattformen, Datenbanken und Software.

Hervorgegangen aus der Idee, Know-how, personelle und technische Ressourcen der Stadt Detmold und des krz zu bündeln, wurde in enger Projektarbeit miteinander beschlossen, konzeptionell auf Basis von Open-Source-Software ein neues gemeinsames, modernes und zukunftsgerichtetes Geoportal unter Einbeziehung des QGIS-Web-Clients 2 (QWC2) aufzubauen. Insbesondere die Anforderungen kleiner und mittlerer öffentlicher Verwaltungen sollen dabei berücksichtigt werden. Alle bisher bewährten Features aus beiden Altverfahren werden mit in die neue Umgebung übernommen. Ergänzend wird das Portfolio an Dienstleistungen und Services perspektivisch weiter ausgebaut, so dass sich somit am Markt ein interessantes und konkurrenzfähiges System platzieren kann. Das krz wird die Gesamtumgebung als kommunales Geoinformationssystem als Dienstleistung in der Cloud anbieten und auch mit dieser Lösung ein gewohntes Höchstmaß an Sicherheit und Performance zur Verfügung stellen.

Pilotierend verfolgt die Projektgruppe das Ziel, das neue Geoportal bis Anfang 2021 bei der Stadt Detmold in Betrieb zu nehmen. Forciert wird damit auch der intensivere Einsatz von QGIS als Desktop-GIS in den Verwaltungen. Durch die Integration von QGIS Server können die mit QGIS erstellten GIS-Projekte komfortabel im Web-Client QWC2 1:1 dargestellt und im Geoportal veröffentlicht werden. Die Verwendung von QWC2 auf mobilen Geräten ist selbstverständlich möglich, so dass die Lösung auch im Außendienst verwendet werden kann. Darüber hinaus können GIS-Daten, die in QGIS erstellt werden, effizient im Gelände online oder offline mit der für Android-Geräte entwickelten App QField weiterverarbeitet werden.

Nach erfolgreicher Einführung der neuen Lösung bei der Stadt Detmold soll diese auf andere interessierte Kommunen adaptiert werden.

Nach der Präsentation eines ersten Prototyp des neuen Geoportals auf dem QGIS-DE Anwendertreffen 2019 in Detmold, konnte eine für das Frühjahr 2020 geplante Infoveranstaltung auf Grund der aktuellen Corona-Pandemie vorerst nicht stattfinden und wurde bis auf Weiteres vertagt. Interessenten steht die Projektgruppe aber bereits für weitere Auskünfte zur Verfügung.