Digitale Vorreiter
Schulaufnahme und -wechsel online
Das Onlinezugangsgesetz (OZG) fordert und fördert digitalisierte Bürgerdienstleistungen in allen Lebensbereichen. Eine mögliche Leistung ist die Anmeldung zur Schule. Von der Grundschule bis zum Berufskolleg soll das Verfahren einfach, transparent und rein digital möglich sein. Das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz) hat sich gemeinsam mit dem Dachverband kommunaler IT-Dienstleister (KDN) sowie dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW (MSB NRW) auf den Weg gemacht, die selbst entwickelte Lösung „Schüler Online“ mit Experten aus NRW für das Onlinezugangsgesetz fit zu machen.
In NRW werden jährlich mehrere hunderttausend Schulanmeldungen über alle Schulstufen abgewickelt.
Allein jeweils mehr als 150.000 Schülerinnen und Schüler besuchen pro Jahr erstmals eine Grundschule oder wechseln in die Sekundarstufe I an den weiterführenden Schulen.
Pro Jahr besuchen mehr als 85.000 Schülerinnen und Schüler die Einführungsphase der Gymnasialen Oberstufe an Gesamtschulen und Gymnasien und im breitgefächerten Bildungsangebot der Berufskollegs werden jährlich mehr als 540.000 Schülerinnen und Schüler betreut. Im Bereich der Berufskollegs sind die bisherigen Ausarbeitungen am weitesten vorangeschritten, sodass die Pilotphase in dieser Schulform beginnen kann.
Anmeldungen nur teilweise digital möglich
Diese beeindruckenden Zahlen verdeutlichen, wie groß das Digitalisierungspotenzial in diesem Bereich ist. Das krz hat sich bereits frühzeitig auf den Weg gemacht, Anmeldungen online zu ermöglichen und Verwaltungsprozesse einfach und digital zu gestalten.
Mit Schüler Online bietet man seit mehr als 15 Jahren Online-Anmeldeverfahren für die Bildungsangebote der Sekundarstufe II an Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs an. Dieses Angebot wird von den Schulen in ca. 75% der Kreise und kreisfreien Städte in NRW bereits genutzt. Auch in Niedersachsen wird Schüler Online in einigen Regionen eingesetzt.
Digitale Zukunft der Schulanmeldung
Gemeinsam mit dem KDN und Experten aus dem Schulverwaltungsbereich aus NRW hat das krz begonnen, Schüler Online weiterzuentwickeln.
Die Arbeiten am Umsetzungskonzept sind bereits weit vorangeschritten. Schulanmeldungen zur Grundschule, den weiterführenden Schulen bis zu den Bildungsangeboten der Sekundarstufe II werden künftig rein digital und einfach möglich sein.
Dabei soll auch eine Anbindung von Schüler Online an das Kommunalportal.NRW ermöglicht werden.
Gemeinsam mehr erreichen
"Wir sind dankbar für die Chance mit Schüler Online ein Anmeldeportal von der Grundschule bis zum Berufskolleg schaffen zu können – und für die gute Unterstützung der KDN und der Experten aus NRW“, freut sich Ingo Niehues, Produktverantwortlicher beim krz und Projektleiter des OZG-Projekts „Schulaufnahme und -wechsel“.
Wiebke Borchert vom KDN ist kommunale OZG-Koordinatorin für das Themenfeld Bildung in NRW. Sie sagt: „Bei der OZG-Umsetzung geht es nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern vorhandene Potenziale zu nutzen. Deshalb setzen wir auf die Nachnutzung und Weiterentwicklung der etablierten und weit verbreiteten Anwendung Schüler Online. Dadurch sind wir auch im bundesweiten Vergleich sehr weit fortgeschritten.“
Sandra Fitzen vom Bildungsbüro der Stadt Dortmund unterstützt das Umsetzungsprojekt als Expertin. Sie sagt Schüler Online ist mehr als nur ein Informations- und Anmeldeportal. Für die Kommune dient es als Steuerungs- und Planungsinstrument, den abgebenden Schulen zur Überprüfung der Anschlusssicherung ihrer Schülerinnen und Schülern sowie den aufnehmenden allgemeinbildenden und beruflichen Schulen als ein Planungsinstrument. Diese unterschiedlichen Funktionen erfordern eine koordinierte und standardisierte Prozesssteuerung, die vom Schulträger zu organisieren ist.
Die Umsetzung erfolgt in enger Kooperation mit dem Schulministerium NRW. Die OZG-Koordinatorin des MSB, Nadine Passia, sagt, dass mit dem Projekt von den Kommunen ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung der OZG-Leistung in NRW erbracht wird. Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig die Einbindung der Schulpraktiker ist. Nur auf diese Weise kann die notwendige Akzeptanz in den Schulen sichergestellt werden.
Arbeiten voll im Zeitplan
Das Umsetzungsprojekt wird mit hoher Priorität vorangetrieben und könnte eines der ersten OZG-Projekte sein, das vollumfänglich in Betrieb geht.