Wie kommt das Tablet in die Schule? - Teil II
Nach der Umsetzung bleibt der Support
Die Stadt Oerlinghausen in Ostwestfalen-Lippe plant gemeinsam mit dem Kommunalen Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz) die Medienausstattung der Schulen und arbeitete von 2019 bis 2022 an der Umsetzung dieses Vorhabens.
Medienentwicklung mit Weitsicht bekommt einen Plan
Als Anfang 2019 alle benötigen Informationen zur Medienausstattung in der Stadt Oerlinghausen auf dem Tisch lagen, machte sich Lars Brindöpke, Leiter des Schul-IT-Teams beim krz, mit seinem Team an die Erarbeitung des Medienentwicklungsplans. Der 5-Jahres-Plan bildet für jede Schule die benötigte Ausstattung mit Endgeräten, Präsentationstechnik und Software ab. Hinzu kommen die benötigte IT-Infrastruktur und das Wartungskonzept, um den alltäglichen IT-Betrieb aufrechtzuerhalten. „Zu jedem Digitalisierungsschritt führen wir auf, welche finanziellen Aufwendungen damit verbunden sind“, so Projektleiter Osterhagen. Dabei kommen die Verbandskommunen in den Genuss von Sonderkonditionen, da das krz die Hard- und Software über Rahmenverträge bezieht. Diese Preise sind über den gesamten Umsetzungszeitraum fix. Für Marcel Jagnow, Bereichsleiter Bildung bei der Stadt Oerlinghausen, ein wichtiger Aspekt: „Der Medienentwicklungsplan gibt uns Planungssicherheit. Wir kennen den Ablauf der Umsetzung und wissen genau, wann wir welche Gelder bereitstellen müssen.“
Herausfordernd: Beschaffung in Zeiten der Pandemie
Nachdem der Medienentwicklungsplan mit den Schulen und dem Schulausschuss abgestimmt und von der Politik beschlossen war, ging es Anfang 2020 an die Umsetzung. In den vier Schulen lief die Ertüchtigung bzw. Neuinstallation der technischen Infrastruktur an, während das krz die IT-Ausstattung für den ersten Umsetzungsschritt orderte. Fast zeitgleich löste die um sich greifende Corona-Pandemie einen Run auf Tablets & Co. aus. Viele Schulen in Ostwestfalen-Lippe wollten die staatlichen Fördermöglichkeiten für Sofortausstattungen nutzen und investierten. Dank der belastbaren Bezugswege und des großen Engagements der Lemgoer IT-Experten konnten die Oerlinghauser Schulen jedoch die bestellten Geräte vereinbarungsgemäß in Empfang nehmen. Und zwar fix und fertig mit Software bespielt. Das hat es den bedürftigen Schülerinnen und Schülern der Südstadtschule ermöglicht, am Distanzunterricht teilzunehmen „Es ist beeindruckend, wie hervorragend das alles unter den erschwerten Bedingungen funktioniert hat“, kommentiert Jagnow die Arbeit des krz.
Vertrauensvoll und flexibel zur optimalen Medienausstattung
In Zahlen ausgedrückt hat das krz bis Frühjahr 2022 40.000 iPads, 3.000 Convertibles und 1.500 Notebooks an die Schulen im Verbandsgebiet ausgeliefert. 404 Geräte davon nach Oerlinghausen. Tendenz steil ansteigend. Denn aufgrund der anhaltenden Pandemie hat die Bergstadt einen weiteren Medienentwicklungsplan aufgelegt und strebt bis 2024 eine 1:1-Versorgung mit mobilen Endgeräten ab Klasse 7 sowie eine 1:2 bis 1:3-Versorgung in den Grundschulen an. Um die bestmögliche digitale Ausstattung zu gewährleisten, bleibt das krz während der gesamten Umsetzungsphase im Gespräch mit den Schulen und der Schulverwaltung. Mindestens einmal im Jahr wird die Planung auf den Prüfstand gestellt und wenn nötig geändert oder wie in Oerlinghausen um einen weiteren Plan ergänzt. Genau dieses flexible wie vertrauensvolle Miteinander mache laut Jagnow die Zusammenarbeit mit dem krz so zielführend.
Lösungsorientiert: Rund-um-Support, der ankommt
Zurück in die Grundschule Süd. Hier hat sich für den Nachmittag der krz-Techniker Lucas Ostmann zur turnusmäßigen Wartung der digitalen Ausstattung angesagt. Diese Leistung ist Teil des technischen Supports, den der kommunale IT-Dienstleister seinen Verbandskommunen anbietet. Die Bandbreite der Serviceleistungen reicht vom Einrichten neuer Geräte über das Beheben von Fehlfunktionen bis zum Entwurf und der Überwachung eines Sicherheitskonzeptes. Die Begehung in Oerlinghausen findet zusammen mit dem städtischen Schul-IT-Administrator statt. Er ist der erste Ansprechpartner der Schulen und holt bei Bedarf das krz ins Boot. „So bekommen wir alle kleinen wie großen Probleme schnell in den Griff“, zeigt sich Schulleiterin Hädrich zufrieden.
Also „Ende gut, alles gut?“ Darauf wollen weder Hädrich noch Jagnow eine Antwort geben, denn beide möchten die Zusammenarbeit mit dem krz-Team noch lange fortführen, in dem beruhigenden Gefühl „es läuft!“
Angekommen: In der Grundschule werden die Tablets sofort eingesetzt, denn die meisten Kinder sind mit der Technik bereits vertraut.