Visuelle Darstellung und intuitive Bedienung
GIS-Unterstützung für die Planung von Wahlbezirken
Wahlbezirke einer Gemeinde müssen so geschnitten sein, dass immer annähernd gleich viele Einwohner darin wohnen. Wenn sich durch Neubauten oder Umzüge Ungleichgewichte gebildet haben, muss die Kommune die Planung korrigieren. Auch wenn die Anzahl der Mandate für eine Kommunalwahl verringert wird, muss die Anzahl der Wahlbezirke angepasst werden.
Dabei unterstützt eine neue Anwendung im Geoinformationssystem (GIS) des Kommunalen Rechenzentrums Minden-Ravensberg/ Lippe (krz). Die vom krz entwickelte Lösung „Wahlbezirke“ ist derzeit bei drei Gemeinden in der Pilotanwendung.
Wählerverzeichnisse und Wahlbenachrichtigungen werden mithilfe des Einwohnermeldeverfahrens erzeugt. Die Gruppierung von Adressen – und somit Wählern – zu Wahlbezirken geschieht meist alphanumerisch, also nach Straßen und Hausnummern.
Um die Bezirke auf einfache Weise visuell darstellen zu können, haben die Experten vom krz eine neue Anwendung in der GDI (Geo-Daten-Infrastruktur) entwickelt, die die Anwender bei der kartografischen Darstellung der Adressen-Zuordnung und so bei der Planung von Änderungen unterstützt.
Dies geschieht in zwei Schritten, Import und Planung.
Import:
Dabei wird die Zuordnung der Wohnadressen zu den Wahlbezirken über eine CSV-Datei (kommagetrennte Liste) vom Meldeverfahren OK.EWO in die Geo-Datenbank übertragen. Über die dort vorhandenen Adressen-Koordinaten werden die Wohnadressen verortet. Die Wahlbezirksnummern werden dabei auf einer Farb-Palette abgebildet. Als Ergebnis erhält man einen Kartendienst (Web Map Service), der alle Adressen eines Wahlbezirkes als Punkte gleicher Farbe darstellt. Versehentlich falsch zugeordnete Adressen fallen als andersfarbige Punkte sofort auf. Solche Fehler in einer Liste zu finden wäre um einiges schwieriger.
Darstellung des Ist-Zustands einer Wahlbezirks-Zuordnung (Bild: krz)
Planung:
Für eine Neuplanung oder Vergrößerung können die Wahlbezirke im GIS geometrisch, also durch Änderung der Umringe, geplant werden. Wenn in der Geo-Datenbank die Einwohner über ihre Wohnadresse georeferenziert, also örtlich verzeichnet sind, kann aus dem Umring sofort berechnet und angezeigt werden, wie viele Einwohner in dem neu geplanten Gebiet wohnen und wie viele Adressen-Zuordnungen für diese Planvariante im Meldeverfahren geändert werden müssen. Über Karten-Symbole und Tabellen-Anzeigen wird ständig die eindeutige Zuordnung der Adressen überwacht, denn es darf ja weder eine Wohnadresse vergessen noch doppelt zugeordnet werden.
Ein Kreuz markiert einen Adressen-Punkt, der aus dem Wahlbezirk abgegeben wird. Der Rahmen darum zeigt die Farbe des zukünftigen Bezirkes für diese Adresse (Bild: krz)
Um die Änderungen dann im Einwohnermeldeverfahren vornehmen zu können, stellt GIS Statistiken, Fehlerlisten und die nach Planung zu ändernden Zuordnungen in Tabellenform zur Verfügung.
Wenn Korrekturen oder Planungsergebnisse aus dem GIS im Meldeverfahren berücksichtigt wurden, kann anschließend der neue Ist-Zustand wieder importiert werden um ihn möglicherweise noch weiter zu verfeinern.