Corona treibt die Digitalisierung voran
IT-Dienstleister unterstützen die Veränderungsprozesse
Die aktuelle Pandemie hat die Bedeutung digitaler Verwaltungsverfahren, aber auch die IT-Unterstützung von Schulen und Gesundheitsämtern, schlagartig ins öffentliche Bewusstsein katapultiert. Zugleich zeigt die Krise, dass die öffentlich-rechtlichen IT-Dienstleister wie das Kommunale Rechenzentrum Minden/Ravensberg-Lippe (krz) der Situation und der damit einhergehenden Digitalisierung gewachsen sind. Fernwartungen und das mobile Arbeiten ohne Effizienzverlust stellen kaum Probleme dar und es wurden schnell neue Routinen und Lösungen etabliert. So unterstützte der Lemgoer IT-Dienstleister seine Verbandskommunen sowie zahlreiche weitere Kreise, Städte und Gemeinden in den vergangenen Wochen betriebsstabil, sicher und effektiv bei der Handhabung der kritischen Lage. In Rekordzeit wurden spezielle Onlineangebote wie Händlerportale verbreitet, Programme für das Sitzungsmanagement und digitale Gremienarbeit angepasst und Zutrittskontrollsysteme installiert.
Zuverlässigkeit in der Kommunikation zwischen Land und Kommunen, die blitzartige Bereitstellung von Arbeitsplätzen im Home-Office, Videokonferenzen als Alternative zur Dienstreise, die Beschaffung von zusätzlicher Hardware und notwendigen Infrastrukturen etc. haben im engen Zusammenspiel zwischen der Verantwortlichen vor Ort in den Kommunen und den Spezialisten im krz funktioniert. Das kommunale Netzwerk der IT-Dienstleister untereinander, die permanente Kontrolle der IT-Systeme in den Rechenzentren sowie viele weitere Maßnahmen und vor allem das großartige Engagement aller Beteiligten haben den Dienstbetrieb seit Mitte März nahezu ohne Einschränkungen weiterhin ermöglicht.
Wenn nun Schritt für Schritt unter Beachtung aller weiterhin notwendigen Vorsichtsmaßnahmen eine gewisse Normalität in den Verwaltungen, aber vor allem auch in Schulen und Kitas, in Behörden und bei Unternehmen, im Handwerk und in der Bürgerschaft zurückkehrt, bedeutet das zugleich, die neuen Erfahrungen produktiv in Dauerlösungen zu überführen. „Die Daten sollen laufen – nicht die Bürger“ wurde es manchmal etwas anspruchsvoll formuliert. Jetzt ist in vielen Bereichen der Beweis angetreten worden, dass es funktioniert. Natürlich nicht überall perfekt, an vielen Stellen sind hier jetzt Anpassungen vorzunehmen. Ob beim Datenschutz insbesondere im Bildungsbereich, ob im Gesundheitswesen beim Aufbau medienbruchfreier Meldewege oder beim Datenaustausch via Verwaltungs-Cloud – viele Erfahrungen aus den zurückliegenden Monaten helfen uns, mit neuen Sichten an die Lösung erkannter Probleme heranzugehen.
Bewährt haben sich ebenfalls die Kooperation der kommunalen IT-Dienstleister im NRW-weiten Zusammenschluss KDN und der permanente Erfahrungsaustausch im bundesweiten Verbund VITAKO e.V. Durch umfangreiche Information und virtuelle Abstimmung konnten Erfahrungen über und mit neuen Lösungen kurzfristig vermittelt werden.
Die Digitalisierung der Verwaltungsdienstleistungen steht schon seit einigen Jahren auf den Agenden von Bund, Ländern und Kommunen. Das Onlinezugangsgesetz (OZG) verpflichtet alle Behörden, ihre Services bis zum Jahr 2022 digital zugänglich zu machen. Waren in der zurückliegenden Zeit oft umfangreiche theoretische Überlegungen angestellt worden, hat die Pandemie gezeigt, dass mit pragmatischen Maßnahmen in der Krise gangbare Wege eröffnet werden können. Diese Erfahrungen gilt es zu nutzen und sowohl im krz wie bei den Trägern dauerhaft zu etablieren. Nicht zuletzt die in Lemgo entwickelte Methode „OZG CONTENT“ ist dabei eine wichtige Unterstützung, die alle Kommunen in die Lage versetzt, kurzfristig und mit eigenen Ressourcen die vorhandenen Prozesse mit den Notwendigkeiten der Organisation und der IT zu beschreiben und dann auch technisch-inhaltlich OZG-gerecht umzusetzen.