Gemeinsame leistungsfähige Cloud-Infrastruktur
krz beteiligt am Kubernetes-Cluster der govdigital
(Quelle: govdigital/ KDO)
In Zusammenarbeit mehrerer kommunaler Datenzentralen konnte ein gemeinsames Kubernetes-Cluster gebildet werden – 100% digital, souverän und in öffentlicher Hand. im Rahmen eines Proof of Concepts (PoC) der govdigital e. G. wurde damit ein weiterer Schritt hin zur zukünftigen Bereitstellung von Daten gemacht.
Sicherheit und Souveränität
Mit dem andauernden Krieg in Europa sind neue, schwerwiegende Krisen entstanden, die zuvor noch weit entfernt und schwer vorstellbar schienen. Neben den bekannten möglichen Gefährdungen wie die der Energieversorgung und die der innereuropäischen Stabilität, sind in den vergangenen Monaten, beispielsweise durch die Anschläge auf die Deutsche Bahn, zwei weitere Themen verstärkt in den Fokus gerückt: Datensicherheit und Datensouveränität. Fachlich kommt hinzu, dass bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) und der Einer-für-Alle (EfA)-Leistungen zentrale Verzeichnisse benötigt werden, die höchsten Ansprüchen an Verfügbarkeit genügen müssen – für eine einzelne Datenzentrale eine große Herausforderung.
Neue Ideen und gemeinsame Wege
Die Diskussionen um „gute Datensicherheit“ und „echte Datensouveränität“ sind nicht neu, aber sie sind in Anbetracht der Weltlage wichtiger denn je. „Gemeinsam mit den Datenzentralen LVR, Lecos, ekom21, Kommunales rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz) und der AKDB implementiert die KDO im Rahmen eines PoC der govdigital ein Konzept, das nicht ,nur‘ vier einzelne Datenzentralen miteinander verbindet, sondern über die Rechenzentren-Standorte der beteiligten Datenzentralen mit mehreren hundert Kilometern Abstand ein Cluster einer Container-Betriebsplattform bildet – 100 % digital, souverän und in rein öffentlicher Hand“, erklärt Jan Luers, Abteilungsleiter Forschung und Entwicklung bei der KDO.
Technologische Grundlage des Clusters bildet die innovative Kubernetes-Technologie, über die Software in containerisierter Form betrieben werden kann. Die Betriebsplattform verfügt dabei über intrinsische Methoden zur Fehlerbeseitigung und Lastverteilung innerhalb der Gesamtumgebung. Auch größere Störungen in einzelnen Regionen oder Leistungsengpässe an einzelnen Standorten können so automatisch ausgeglichen werden.
Innovation braucht Partner
„Durch den PoC steht unseren Kunden zwar nicht unmittelbar ein Produkt zur Verfügung, aber die Zusammenarbeit über Datenzentralen hinweg hat gezeigt, wie Lösungen der Zukunft aussehen und realisiert werden können“, zieht Jakob Dalin, Partnermanager der KDO, sein Fazit.
Die Studie stellt außerdem hervor, dass Partner gleichberechtigt die Bereitstellung, Pflege und Weiterentwicklung der Umgebung übernehmen können. Kombiniert mit der deutschlandweiten Verteilung der Betriebsstandorte werden Grundprinzipien des Internets aufgegriffen und darüber wird ein Cluster erzeugt, das konzeptionell resilienter und sicherer als Lösungen von privatwirtschaftlichen Hyperscalern sein kann.
Der Artikel wurde auf S. 24 der Februar-Ausgabe der KDO-Mitgliederzeitschrift KOM:in veröffentlicht. Autor ist Jakob Dalin.
Der Proof-of-Concept (PoC) wurde im krz von Christian Beermann begleitet, der als stellvertretender Bereichsleiter Digitalisierung und Innovation und Leiter der Softwareentwicklung den Aufbau der Kubernetes-Technik in der govdigital e.G. begleitet hat. Hierzu wurde das Schüler Online 2.0 Administrations-Backend für die Genossen zentral bereitgestellt, um dieses - verteilt über mehrere Standorte in einem sogenannten Federated-Kubernetes-Cluster - erfolgreich verproben zu können. Dieses Beispiel sollte zudem aufzeigen, dass die hochmoderne Softwareentwicklung des krz native in der Lage ist, modernste Fachverfahren zu entwickeln, die out-of-the-box in einer Multicloud-Umgebung betrieben und skalieren werden können.