Deutsche Verwaltungscloud souverän umsetzen
VITAKO stellt Verbandsposition auf Frühjahrsempfang vor
Am Donnerstag, den 15. Juni 2023, fand im Haus der Bundespressekonferenz der alljährliche Frühjahrsempfang von VITAKO, Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, statt. Im Mittelpunkt des Abends standen die Vorstellung der Verbandsposition zur Deutschen Verwaltungscloud-Strategie sowie eine im Anschluss daran anknüpfende Paneldiskussion.
Lars Hoppmann (stellvertretender Vorstandsvorsitzender von VITAKO und Geschäftsleiter vom Kommunalen Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe) stellte beim politischen Empfang das Positionspapier „Cloud-Lösung für die deutsche Verwaltung“ von VITAKO vor:
Aus Sicht von VITAKO sind vier Prämissen zwingend einzuhalten:
1. Gilt es, eine Multi-Cloud-Strategie umsetzen: Nur eine Multi-Cloud-Strategie ermöglicht Verwaltungen und Behörden eine echte Wahl.
2. Open Source nutzen – der Quellcode wird dabei von den Urheberinnen und Urhebern öffentlich auf Plattformen zur Verfügung gestellt.
3. Ein Datenabfluss aus der EU in nichteuropäische Drittstaaten muss ausgeschlossen sein.
4. Rechtskonformität muss sichergestellt werden. Bestehende Abhängigkeiten von internationalen Hyperscalern müssen streng reglementiert und an europäische Sicherheitsstandards angepasst werden.
Das Positionspapier „Cloud-Lösung für die deutsche Verwaltung“ von VITAKO enthält die folgenden Forderungen: Die Verantwortlichkeit zur Beauftragung von gemeinschaftlichen Open-Source-Lösungen muss an das Zentrum für Digitale Souveränität übertragen werden. Außerdem braucht es eine gemeinsame Entwicklungsplattform zur Steigerung der Attraktivität der Verwaltungscloud für Software-Entwickler. Aus Sicht von VITAKO gilt es die Weichen zu stellen, technische und wirtschaftliche Abhängigkeiten so weit wie möglich zu reduzieren. Ein wichtiger Beitrag hierzu ist die Umsetzung einer souveränen deutschen Verwaltungscloud als zukunftsfähige Betriebsinfrastruktur einhergehend mit der Stärkung der deutschen und europäischen Digitalwirtschaft und dem verstärkten Einsatz von Open-Source-Software.
Am Panel nahmen teil: Dr. Markus Richter (Bundes-CIO, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat), Gudrun Aschenbrenner (Mitglied des Vorstandes AKDB / AKDB ist Vorstandmitglied bei VITAKO), Dr. Reinhard Brandl (MdB, CDU/CSU, Ausschuss für Digitales), Maximilian Funke-Kaiser (MdB, FDP, Digitalpolitischer Sprecher, Ausschuss für Digitales)
Das Panel war sich einig über die wachsende Bedeutung der Cloud gerade auch für die Verwaltungsdigitalisierung. Gudrun Aschenbrenner (Mitglied des Vorstandes AKDB / AKDB ist Vorstandmitglied bei VITAKO) stellte zwei Aspekte heraus:
1. Die kommunale IT ist das Rückgrat der Gesellschaft und es geht um die Frage, wie man die Komplexität (durch u.a. rechtliche Änderungen, Sicherheitsanforderungen, Klimaschutzziele), die in der örtlichen Arbeit vorherrscht, bewältigt bekommt.
2. Cloud- Systeme müssen ineinandergreifen für den Datenaustausch verschiedener kommunaler Verwaltungsebenen.
Dr. Markus Richter (Bundes-CIO, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat), Dr. Reinhard Brandl (MdB, CDU/CSU, Ausschuss für Digitales) und Maximilian Funke-Kaiser (MdB, FDP, Digitalpolitischer Sprecher, Ausschuss für Digitales) gingen auf zwei weitere, damit eng zusammenhängende Themen ein: Die Deutsche Verwaltungscloud ist unmittelbar verknüpft mit den Themen OZG und Registermodernisierung. Der Aufbau der Verwaltungsleistungen muss in seine Einzelteile zerlegt werden für eine Wiederverfügbarkeit der einzelnen Komponenten auf den Plattformen. Dafür ist die Cloud ein wichtiger Bestandteil um Resilienz für die Zukunft der Verwaltungsdigitalisierung zu sichern. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Punkten des Positionspapiers gibt es hier.
Lars Hoppmann, Geschäftsleiter des krz (Foto: krz)